20. November 2020 |

Faschist*innen raus aus dem Bundestag

Platz der Republik 1 in 11011 Berlin, das ist die Adresse des deutschen Bundestags. Seit 1999 tagt der Deutsche Bundestag an einem der für mich geschichtsträchtigsten Orte überhaupt: dem Reichstagsgebäude. Wenn Mauern erzählen könnten, diese Mauern hätten viel zu erzählen.

Hier wurde u.a. die erste Republik ausgerufen – das Ende der Monarchie in Deutschland. Er wurde abgebrannt – der Anfang der faschistischen Herrschaft der Nationalsozialistinnen. Er wurde von der roten Armee eingenommen – das Ende der faschistischen Herrschaft der Nationalsozialistinnen.

Noch heute erinnern Gedenktafeln im Inneren des Gebäudes an all diese geschichtlichen Ereignisse. Doch das Ende des Faschismus ist im ganzen Gebäude allgegenwärtig: die Einschusslöcher und die Graffiti der sowjetischen Soldaten sind noch immer zu sehen.

Es ist eine Schande, dass wieder faschistische Reden im Bundestag gehalten werden.

Dass Faschist*innen im Reichstagsgebäude ein- und ausgehen dürfen. Dass Abgeordnete an der Ausübung ihres Mandats gehindert werden sollten und dass sie bedrängt wurden ist ein unentschuldbarer Tabubruch.

Das Reichstagsgebäude ist nicht nur der Sitz unserer parlamentarischen Demokratie, es ist auch Mahnmal für uns alle: Demokratie ist kein Selbstläufer. Wir alle müssen sie verteidigen: Innerhalb dieser Mauern und außerhalb, im Privaten und ebenso am Arbeitsplatz.

Wir müssen immer gegenhalten, ganz gleich ob es Familienmitglieder, Freundinnen, Nachbarinnen oder Arbeitskolleg*innen sind und am wichtigsten: wir müssen wählen!

Die freie, geheime und gleiche Wahl ist ein unerlässliches Gut. Also geht wählen, wählt demokratisch und nehmt alle eure Freund*innen, Verwandten, Arbeitskolleg*innen, Nachbar*innen, Teamkolleg*innen usw. mit. So bekommen wir die Faschist*innen wieder aus dem Bundestag – alle zusammen!