Corona – wie kommen wir da wieder raus?
Es gibt prinzipiell 3 Ansätze, welche die Gefahr eines neuen Erregers wie Sars-Cov-2 zu reduzieren.
- Die Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen
Die Reduktion von Kontakten, die Einhaltung von Hygieneregeln, das Tragen von Masken, die Kontaktnachverfolgung durch funktionierende und gut ausgestattete Gesundheitsämter und insbesondere der massenhafte Einsatz von Schnelltests.
Die Pandemie geht nämlich nur weiter, wenn das Virus genug Möglichkeiten hat sich von Mensch zu Mensch zu verbreiten. Deshalb ist es auch so wichtig den Lockdown so lange aufrecht zu erhalten, bis die Zahlen der Infizierten so niedrig sind, dass die Infektionsketten wieder einzeln nachverfolgt werden können.
Wenn zusätzlich vor unausweichlichen Begegnungen Schnelltests gemacht werden können, sinkt die Wahrscheinlichkeit jemand anderen anzustecken noch einmal massiv – auch wenn Schnelltests nur eine Sensitivität von 95% haben. Trotzdem können so mehr als 9 von 10 Ansteckungen vermieden werden.
Kurz gesagt: Beim Umgang mit einer Pandemie geht es darum große Zahlen schnell in den Griff zu bekommen.
- Der Einsatz von schnell wirkenden Medikamenten
Auf diesem Weg ist es z.B. gelungen Krankheiten wie der Lungenentzündung den Schrecken zu nehmen. Dieser Ansatz ist bisher erfolgreicher bei bakteriellen Erkrankungen, denn Bakterien lassen sich durch Medikamente leichter bekämpfen. Der Grund ist, dass sie einen eigenen Stoffwechsel haben und einzelne Teile durch die Medikamente vergiftet werden können. Als Folge sterben die Bakterien ab. Da wir Menschen einen anderen Stoffwechsel haben, schadet uns das Medikament dabei nicht.
Bei Viren ist es leider komplizierter, denn Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel. Sie zwingen unsere eigenen Zellen neue Viren zu produzieren. Deshalb ist es auch schwieriger Medikamente gegen Viren zu entwickeln. Dank der modernen Molekularbiologie ist es aber durchaus möglich. Um diesen Weg bestreiten zu können, brauchen wir allerdings dringend mehr Forschungsgelder.
- Der Einsatz von Impfstoffen
Ein Impfstoff sorgt dafür, dass unser Immunsystem die Oberflächenstruktur des Virus (oder Teile davon) kennenlernt und dadurch Antikörper und B-Gedächtniszellen ausbilden kann. Wenn wir uns dann mit dem echten Virus anstecken, hat unser Immunsystem bereits einen so großen Vorsprung, dass wir nicht mehr krank werden.
In einer Pandemie kommt es darauf an so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich zu impfen. Das gilt weltweit, denn eine Pandemie ist erst vorbei, wenn sie in allen Ländern dieser Welt vorbei ist. Es ist ein großer Triumph der Naturwissenschaften, dass wir innerhalb eines Jahres einen funktionierenden Impfstoff haben. Noch nie haben wir Menschen so schnell Impfstoffe entwickelt.
Doch wir brauchen große Produktionskapazitäten, damit wir schnell alle Menschen impfen können. Das heißt, wir brauchen viele Fabriken, die diese Impfstoffe produzieren.
Was wir dabei nicht vergessen dürfen: wenn wir alle Menschen geimpft haben, wird ein Großteil dieser Fabriken nicht mehr benötigt. Der Markt alleine kann ein solches Problem nicht lösen, deshalb muss der Staat mithelfen diese Kapazitäten aufzubauen. Das rettet Leben und das ist auch volkswirtschaftlich vernünftig, denn die Pandemie kostet alleine Deutschland monatlich 10 Milliarden Euro.
Wir sollten also schnellstens eine Kapazitätsoffensive starten!