10. Mai 2021 |

Long Covid

Es sieht so aus, als hätten wir die dritte Welle gebrochen, die Inzidenzen sinken und auch beim Impfen kommen wir voran. Doch das Corona-Virus ist tückisch.
Eine Auswirkung, die uns noch lange beschäftigen wird sind die Langzeitfolgen einiger Erkrankter – Long Covid genannt. Es gibt zwei Krankheitsverläufe, die unter dem Begriff Long Covid zusammengefasst werden.

  • Verläufe, bei denen Patient*innen über 4-12 Wochen fortwährend COVID-19 Symptome zeigen.
  • Krankheitsverläufe, bei denen Patient*innen auch noch nach 12 Wochen Symptome zeigen, die nicht durch andere Erkrankungen zu erklären sind.

Abgesehen von der Definition wissen wir bisher nur wenig über Long Covid. Wir wissen, dass die Symptome sehr unterschiedlich sind und eine Vielzahl umfassen. Unter anderem sind Organe wie z.B. Lunge, Herz und Niere betroffen, aber auch Gelenke und Muskeln können betroffen sein. Darüber hinaus klagen viele Patient*innen über anhaltende Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Geschmacksverlust. Wie viele und welche Symptome weiterhin auftreten ist sehr unterschiedlich.

Wir wissen außerdem, dass das Auftreten und die Schwere von Long Covid nicht von der Schwere der Corona-Erkrankung abhängig sind. Auch Patient*innen, bei denen die Corona-Erkrankung asymptomatisch oder nur leicht verlief können von Long Covid betroffen sein. Was bei den bisherigen Zahlen auffällt ist, dass vor allem Frauen mittleren Alters von Long Covid betroffen sind. Allerdings lassen die Zahlen lassen hier noch keine sicheren Schlüsse zu.

Die schnelle Entwicklung eines Impfstoffs war ein riesiger Erfolg der Wissenschaft, doch an Long Covid sehen wir, dass weitere Forschung dringend benötigt wird.

Es gibt bereits einige wichtige Forschungsprogramme im Zusammenhang mit Corona, doch sie befassen sich mit der Akutversorgung von Infizierten und nicht mit der Nachsorge und weiterer Erforschung von Long Covid.

Was wir brauchen sind Programme, die das Wissen systematisch erweitern. Und das erreichen wir nur, wenn die Ambulanzen, die sich schon jetzt um die Versorgung von Erkrankten kümmern finanzielle Planungssicherheit haben und deutschlandweit eingerichtet werden.