Kippelemente – Was ist das?
Eisberg so groß wie London abgebrochen! Rieseneisberg abgebrochen!
Immer wieder erreichen uns solche Meldungen. Dabei wird oft vom grönländischen Eisschild oder auch vom Amazonasregenwald als Kippelementen gesprochen. Aber was sind Kippelemente eigentlich und was müssen wir uns darunter vorstellen?
Gemeint ist damit, dass sich in einem System lange Zeit nicht viel ändert, aber dass ein System zusammenbricht oder sich grundlegend verändert, sobald ein bestimmter Punkt erreicht ist. Dann geht es ganz schnell. Die Temperatur erhöht sich z.B. langsam und es ändert sich zunächst wenig, erreicht die Temperaturerhöhung aber einen gewissen Punkt, verändert sich das System grundlegend – das Klima bricht zusammen.
Das lässt sich gut an Eiswürfeln veranschaulichen. Wir die Temperatur eines Eiswürfels von minus 20 Grad auf minus 10 Grad erhöht, verändert sich wenig. Stiegt die Temperatur um weitere 5 Grad, ändert sich noch immer wenig. Doch sobald die Temperatur über 0 Grad steigt, beginnt der Eiswürfel zu schmelzen – er verändert sich grundlegend.
Ebenso ist es in natürlichen Ökosystemen. Sie wirken über lange Zeit sehr stabil, doch werden bestimmte Punkte erreicht, sind sie irreversibel zerstört. Diese Punkte werden Kippelemente genannt.
Ein Kippelement ist der Amazonasregenwald. Steigt die Temperatur weiter an, wird aus dem Wald Savanne. Ein zweites Beispiel ist das scheinbar „ewige Eis“ der Arktis. Es beginnt bereits unwiederbringlich zu schmelzen.
Deshalb müssen wir den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur entsprechend dem Pariser Klimaschutzabkommen begrenzen.
Wir dürfen nicht den Fehler machen, davon auszugehen, dass alles so bleibt wie es ist, weil die Auswirkungen der bisherigen Temperaturveränderungen verhältnismäßig gering waren.Machen wir diesen Fehler, ergeht es uns wie dem Eiswürfel.