Die Klimakrise ist auch eine Waldkrise
Eine erhebliche Gefahr für die Wälder ist die Entwicklung der Klimakrise. Hinzu kommen Fehler bei der Forstwirtschaft. In vielen Regionen wurden Wälder mit Fichten oder Kiefern aufgeforstet. Dies war zwar kurzfristig nachvollziehbar, führte aber in vielen Fällen zu langfristigen Problemen. Nach Kahlschlägen, also dem Fällen aller Stämme auf einer festgelegten Fläche, ist es deutlich einfacher, Fichten oder Kiefern zu pflanzen.
Im Vergleich zu vielen anderen Laubbaumarten besitzen sie einige Vorteile: Sie werden weniger durch Spätfrost und Sonne gefährdet, wachsen schneller und bringen deshalb mehr Ertrag. Fichten und Kiefern wurden deshalb weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet hinaus gepflanzt.
Der Fichte setzen allerdings Hitze, Dürre und Borkenkäfer massiv zu. Natürlicherweise wächst die Fichte in regenreichem, kühlem Klima, so wie es bei uns nur in den Alpen und den höchsten Lagen der Mittelgebirge zu finden ist. Dies war bereits vor 50 bis 100 Jahren problematisch, aber im Zuge der Klimakrise haben die Fichtenforste keine Chance mehr zu überleben.
Auch naturnahe Buchenwälder wurden durch die Trockenheit der vergangenen drei Jahre massiv geschädigt. Die Klimakrise ist bereits in vollem Gange. Wir müssen daher jetzt versuchen, sie so stark wie möglich zu begrenzen, um überhaupt noch Wälder in Deutschland zu erhalten. Die Klimakrise und auch eine Waldkrise. Wir müssen dringend Zeit gewinnen, um die Forste in Richtung naturnäherer Mischwälder zu verändern.