Artensterben bedroht unsere Lebensgrundlagen
Zum NABU-Vorschlag für ein Artenschutz-Notprogramm erklärt der Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter:
Das Notprogramm für die Natur des Naturschutzbundes ist eine ambitionierte, systematische und kluge Agenda für einen angemessenen Artenschutz in Deutschland. Es lenkt die Aufmerksamkeit zu recht auf eine der größten und dringlichsten Herausforderungen der nächsten Bundesregierung.
Union und SPD haben in der bisherigen Bundesregierung wertvolle Jahre verstreichen lassen, ohne die Artenvielfalt ernsthaft zu sichern. Dass das Umweltministerium heute allein eine Moorschutzstrategie vorstellt, obwohl eine ressortübergreifende Strategie im Koalitionsvertrag vorgesehen war, entlarvt die unzulängliche Arbeitsweise der Bundesregierung. Im ständigen Streit zwischen Umweltministerin Schulze und Landwirtschaftsministerin Klöckner blieben wichtige Vorhaben einfach liegen. Und auch das von der Bundesregierung gefeierte Insektenschutzgesetz ist im Wesentlichen Kosmetik und wird das Insektensterben nicht aufhalten.
Das Artensterben ist neben der Klimakrise die größte Gefahr für unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Der Verlust von Schmetterlingen, Singvögeln und Bienen ist mittlerweile für jeden Menschen in Deutschland greifbar. Besonders wertvolle Ökosysteme müssen deshalb besser und strenger geschützt werden und zerstörte Naturräume müssen wiederhergestellt werden. Wir Grüne wollen dafür zehn Prozent der Gelder des Energie- und Klimafonds zukünftig in die Wiederherstellung unserer Natur investieren.
Mit einem „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ wollen wir unter anderem Moorböden wiedervernässen, naturnahe Wälder wiederherstellen, Flussauen renaturieren und Seegraswiesen schützen. So kann Kohlenstoff über Jahrzehnte in der Erde gespeichert werden und gleichzeitig das Artenaussterben gestoppt werden. Diese Maßnahmen sind gleichzeitig ein Beitrag zum Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens und des Übereinkommens für biologische Vielfalt leisten.